Was ist Umkehrosmose?

 

Die Entstehung

 

Vor ca. 50 Jahren wurde an der Universität of California ein Verfahren entdeckt, das ursprünglich zur Meerwasserentsalzung entwickelt, aus belastetem Leitungswasser wieder nahezu 100 % Schadstoff freies Trinkwasser machen kann.

 

Diese Technologie ist der Funktionsweise der Natur abgeschaut und seit 15 Jahren weltweit etabliert. Sämtliche süßwasserarmen Inselstaaten, die arabischen Länder, Seeschiffe usw. verfügen seit Jahren über solche Anlagen zur Meerwasserentsalzung. Die Stoffwechselfunktionen und die Regulation des Wasserhaushaltes der pflanzlichen und tierischen Zellen beruhen hauptsächlich auf osmotischen Vorgängen!

 

Dieses Verfahren steht heute weltweit für Wasser von höchster Reinheit.

 

Lange Zeit wurde dieses leistungsfähige Prinzip nur im industriellen Bereich der Lebensmittel-Industrie, Pharmazeutik und Chipherstellung verwendet. In der Medizin wird sie zur Blutwäsche in Dialysegeräten eingesetzt. Ein besonders spektakuläres Anwendungsgebiet ist die Trinkwasseraufbereitung in der Raumfahrt.

 

Funktionsweise

 

Bei der Umkehrosmose wird Leitungswasser durch eine semipermeable (auch: selektiv permeable), laserperforierte Membrane gepresst, wobei ein molekularer Trennungsprozess stattfindet: Die Wassermoleküle können die Membrane passieren, während die gelösten Stoffe: Salze, Kalk, Nitrat, Schwermetalle, radioaktive Teilchen wie Cäsium, organische Verbindungen (Dioxine, THMs, PAKs) und Pestizide je nach Moleküldurchmesser bis zu 99 % zurückgehalten werden. Da während des Betriebs ständig Leitungswasser mit den darin enthaltenen Substanzen nachfließt, müssen die von der Membrane zurückgehaltenen Stoffe laufend abgeführt werden, damit ein Verstopfen der Membrane verhindert wird. Eine Umkehrosmoseanlage produziert infolgedessen neben dem Reinwasser auch Abwasser, das die unerwünschten Substanzen in erhöhter Konzentration enthält und die weggespült werden. Chlor und schlechter Geschmack werden durch dieses Verfahren ebenfalls neutralisiert.

 

Die Umkehrosmosetechnik (englisch: revers osmose) ist somit mit einer extrem feinen mechanischen Filtration vergleichbar und wird auch als Hyperfiltration bezeichnet.

 

Aufbau und Wirkungsweise einer Osmose–Membrane

 

 

 

Wird Leitungswasser gegen eine halbdurchlässige Membran gedrückt, so können nur die Wassermoleküle die feinen Poren der Membrane passieren, während die Verunreinigungen zurückbleiben.

 

 

Die Poren der Membrane haben einen Durchmesser von ca. 0,0001 Mikron = ca. 100 Angström.

Die meisten Fremdstoffe im Wasser sind jedoch weit größer und passen daher nicht durch die Membrane. Somit werden also alle Schwebstoffe wie Asbest, Algen, Rost, Schwermetalle und Nitrate abgewiesen.

Zusätzlich reinigt die Osmose das Wasser auch von Bakterien, Viren, Pestiziden, Fungiziden und Herbiziden, ja sogar von radioaktiven Stoffen.

 

(Erläuterungen hierzu finden Sie in unserem Rundschreiben 2010.6

„Die Qualität des Wassers)

 

 

Weitere Informationen unter:

Wikipedia: Suchbegriff Osmose / Umkehrosmose